So kann Grödig Salzburgs Stadion-Dilemma lösen

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So kann Grödig Salzburgs Stadion-Dilemma lösen

SV Wals-Grünau
Veröffentlicht von salzburg24.at in Regionalliga Salzburg · Donnerstag 27 Okt 2022
Ein Stadion Neubau in der Mozartstadt ist derzeit ausgeschlossen. Wenn Klubs wie Austria Salzburg und Co einen professionellen Sport Betrieb aufnehmen wollen, fehlt schlichtweg die Infrastruktur. Grödig kann zum Problemlöser des nicht enden wollenden Dilemmas werden.

Im Land Salzburg gibt es zwei Bundesliga taugliche Fußball Stadien und mit den zwei Bullen Teams genauso viele Klubs im Oberhaus. Wenn ein weiterer Verein den Sprung in das Profi Geschäft wagen würde, fehlen die Möglichkeiten. Auch wenn Austria Salzburg kurz vor dem Westliga Aufstieg steht, besteht derzeit kein Bedarf.

Grödig und Stadt Salzburg im Austausch
Nachdem der Vorschlag das Stadion in Grödig (Flachgau) an das Universitäts- und Olympiazentrum (ULSZ) Rif Hallein (Tennengau) anzubinden, öffentlich wurde, kam die Thematik ordentlich ins Rollen.Denn zum Zeitpunkt des SALZBURG24 Berichts wusste weder der Grödiger Fußballklub, noch die Flachgauer Gemeinde etwas von dieser Idee. Rund zwei Monate später fanden, wie S24 am Donnerstag erfuhr, erste Gespräche statt. "Wir haben erste lose Gespräche mit der Salzburger Stadtgemeinde, allen voran mit Vizebürgermeister Bernhard Auinger, geführt und stehen dem als Gemeinde offen gegenüber, wenn das Stadion überregional genutzt werden soll", bestätigte Grödigs Bürgermeister Herbert Schober (parteilos) gegenüber S24.

Ausweichstadion für Städte Klubs in Grödig?
So lautet der Plan: Das ehemalige Bundesliga Stadion soll zur Ausweichstätte der Stadt Vereine werden. Regionalligist Austria Salzburg und die Footballer der Ducks könnten davon profitieren. Allerdings können laut Statuten des Österreichischen Fußballbundes maximal zwei Vereine ein Stadion gemeinsam nutzen: Derzeit sind das der SV Grödig (Regionalliga) und FC Liefering (2. Liga). Falls Liefering mit kommender Saison in die Red Bull Arena zurückkehren sollte, wäre die Nutzung von anderen Salzburger Vereinen möglich. "Wir sind im Austausch und wollen in dieser Causa eine vernünftige Lösung finden. Ein Vorschlag lautet, dass wir als Stadt zum Beispiel mit einer Stadiongesellschaft bei den Betriebskosten etc. einen Beitrag leisten. Es geht darum, dass auch andere Vereine das fast bundesligataugliche Stadion in Grödig nutzen können", betonte Vizebürgermeister und Sportstadtrat Bernhard Auinger (SPÖ).

Kreisverkehr bei Salzburg-Süd auf dem Prüfstand
Auch Sportlandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) ist bereits mit im Boot. "Unser oberstes Ziel ist es, bestehende Infrastruktur zu nützen. Wir wollen eine vermittelnde Rolle einnehmen und könnten uns bei einer etwaigen Einigung Subventionen vorstellen", hieß es aus dem Büro Schnöll. Der Verkehrslandesrat soll zudem mit dem Gedanken einer Errichtung eines fixen Kreisverkehres bei der Autobahnauffahrt Salzburg Süd spielen. Das würde die Kosten für den mobilen Kreisverkehr (rund 5.000 Euro pro Spieltag) aufheben. Grödigs Präsident Christian Haas forderte 2018 von Anif rund 15.000 Euro für eine Stadionmiete pro Spiel. Die Regionalligisten Anif und der SAK 1914 scheiterten beim Versuch in die 2. Liga zu klettern unter anderem an infrastrukturellen Hürden. Entweder fehlte Anif das notwendige Flutlicht oder der SAK Standort im Salzburger Stadtteil Nonntal war nicht für die zweite Liga geeignet.

Austria Fans planen Fanmarsch wegen Stadion Dilemmas
Weil Austria Salzburg in Maxglan das Aus droht und unmöglich Rahmenbedingungen für den Profi Fußball schaffen kann, wurden zuletzt aus dem violetten Lager die Rufe nach einem neuen Stadion laut. Am 5. November, vor dem Stadt Derby gegen den SAK 1914, werden die violetten Anhänger daher vom Mirabellplatz bis nach Nonntal einen Fanmarsch starten. Eine "Stadionlösung und Zukunftsperspektiven werden gefordert", heißt es von der Gruppierung Curva Viola.

Drei potenzielle Projekte, die Austria Hauptsponsor Max Aicher finanziert und mit Wohnungen aufgewertet hätte, wurden begraben. "Das waren Ideen, die nicht umsetzbar sind. Für ein Stadion mit Wohnungen an den geplanten Standorten gab es keine Chance auf eine Widmung. Etwas anderes wäre es gewesen, wenn nur eine Sportstätte errichtet werden würde", ließ Auinger wissen.

Politiker und Sport Vorstand diskutieren Idee
Wie realistisch eine Umsetzung der Überlegungen sind, werden die für November geplanten Gespräche zeigen. An denen sollen Auinger, Schnöll, Haas und Schober die Idee prüfen. Was allerdings bereits jetzt schon feststeht: Es müssen sich viele verschiedene Parteien mit dem Plan anfreunden und diesen auch mit Überzeugung unterstützen, damit das Salzburger Fußball Unterhaus bei etwaigem Bedarf (ÖFB Cup Spiele oder weiterer Profi Betrieb) eine Ausweichstätte parat hat.



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