Rodel-Hügel soll es richten

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Rodel-Hügel soll es richten

SV Wals-Grünau
Veröffentlicht von Krone Salzburg in Regionalliga West · Samstag 09 Mär 2024
Heftiger Zwist mit den Bauträgern! Der Fußballverein Austria Salzburg zittert weiter um seine Heimstätte in Maxglan. Die Politik verspricht weiter Lösungen, doch die Zeit drängt.

Es geht um mehr als den Aufstieg der Salzburger Austria in den Profifußball. Die gesamte Sportstätte ist in Gefahr.“ Austria Präsident Claus Salzmann wirkt ratlos, und bleibt kämpferisch. „Wir werden das irgendwie hinkriegen“, sagt er. Fakt ist: Die Zukunft der aktuellen Heimstätte des violetten Fußballklubs in Salzburg Maxglan hängt einmal mehr am seidenen Faden.

Wie berichtet wollen Bauträger neben dem Fußballplatz ab 2027 Wohnungen errichten. Sie haben nur wenig Freude mit ihren sportlichen Nachbarn. Die Austria selbst hat mit den drei Bauträgern und der Stiegl GmbH eine Vereinbarung geschlossen, wonach mit Ende Juni die Fantribüne und das Flutlicht abgebaut werden müssen. Zusammen mit Noch Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) bemühte sich der Verein um eine Lösung. Angedacht war eine Lärmschutzwand. Diese sollte den Verbleib der Tribüne garantieren. „Wir waren uns eigentlich einig, wollten kommende Woche im Gemeinderat alles entscheiden“, sagt Preuner. Und: „Dann kam ein völlig inakzeptabler Vorschlag der Bauträger.“ Demnach fordere man künftig keinen Lärm und kein zu grelles Licht. „Wie soll das gehen? Ein Sportplatz ist kein Mädchenpensionat.“

Preuner will nun mit den Bauträgern schnellstmöglich nachverhandeln. „Möglich wäre statt einer Lärmschutzwand auch ein Erdwall. Da könnten die Kinder im Winter sogar rodeln“, sagt der Stadtchef.

Obmann Rettenbacher: „Veto wirft uns zurück“
Der Traum der Austria von der zweiten Liga hat damit aber definitiv einen herben Dämpfer erlitten. „Wir haben geglaubt, dass alles auf Schiene ist. Das setzt uns unter Druck und wirft uns zurück“, sagt Obmann David Rettenbacher. Seit Montag herrschte große Euphorie, weil man die Lizenz-Unterlagen bei der österreichischen Fußball Bundesliga abgegeben hatte. Davon war am Freitag kaum mehr etwas zu spüren. Obwohl das vorzeitige Veto der Bauträger nicht automatisch bedeute, dass es nichts mit der Rückkehr zum Profifußball werde.

Dennoch drängt wieder einmal die Zeit. Am 10. April gibt die Bundesliga die erste Entscheidung ab. Fällt diese negativ aus, muss die Austria über die zweite Instanz gehen. Dann wären binnen zwei Wochen weitere Unterlagen nachzureichen. Sollten Heimspiele in Maxglan unmöglich sein, stellt sich diese Frage erst gar nicht. So formuliert es auch Rettenbacher: „Dann muss man sich überlegen, ob man etwas abgibt oder nicht.“

„Messe-Stadion kann überall hin“
Politik-Veto gegen Großprojekt
Austria sucht passenden Standort

Die Verantwortlichen der Salzburger Austria hatten wohl einen letzten Hoffnungsschimmer. Zum gemeinsamen Medientermin mit Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) und ÖVP Spitzenkandidat Florian Kreibich, dieser sagte kurzfristig aber ab, hatten sie hinter das gemeinsame Podium ein Bild ihres Wunschprojekts am Areal des Messezentrums aufgehängt. Wie berichtet, möchte der bayerische Bau Löwe Max Aicher dort neben Hunderten Wohnungen auch ein Stadion für die Austria errichten.

Bei der Stadtpolitik stößt dieser Plan nur bedingt auf Gegenliebe. Bürgermeister Preuner bekräftigte Freitag erneut: „Wohnung sind derart in der Nähe der Autobahn niemals bewilligbar. Die angedachte Fläche für das Stadion gehören teilweise nicht der Messe, sondern Privaten“, tat er die Pläne als Träumerei ab.

Austria Präsident Claus Salzmann gibt dennoch nicht auf. Er hält weiter an dem Projekt fest. Denn: „Der Grundriss des Messe Stadions ist auf jedes Grundstück übertragbar“, ist er überzeugt. Fraglich bleibt, wo sich ein derartiges Areal in der Stadt Salzburg befinden soll. Der Verein ist jedenfalls weiter auf der Suche nach einem alternativen Standort. Klar ist allerdings: „Selbst bei einem passendem Grundstück würde es noch Jahre bis zu einem Baustart dauern“, sagt Salzmann. Daher sei es umso wichtiger, dass der Fußballverein das derzeitige Stadion in Maxglan weiter uneingeschränkt nutzen könne.


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