Großes Salzburger Fußballfest, Bullen siegen im Cup gegen Austria

Das erste Duell zwischen Austria Salzburg und Red Bull Salzburg war ein Abend für die Ewigkeit. Frenetisch feierten die Erzrivalen im Cup Derby ein wahres Fußballfest. Den Aufstieg in die zweite Runde fixierten die Bullen am Dienstagabend mit einem 4:0 (1:0) Sieg.

Monatelang bereitete sich der Tabellenführer der Westliga auf das brisante Duell mit dem Serienmeister vor. Da das erste Aufeinandertreffen 18 Jahre nach der Trennung aus Sicherheitsgründen nicht in Maxglan stattfinden konnte, mussten die Violetten in Grödig "fremdgehen". Rund 14.000 Euro kostete die Miete für das Risikospiel am Fuße des Untersbergs. Bevor es sportlich losgehen konnte, wurde das Spiel um 30 Minuten verschoben. Der Grund: Ein Auto versperrte dem Mannschaftsbus von Red Bull Salzburg die Zufahrt. Entsprechend verspätet trafen die Profis im ehemaligen Bundesliga-Stadion ein.

Die violette Party begann allerdings bereits mehr als drei Stunden vor dem Anpfiff. In friedlicher Feierlaune stimmten sich die rund 3.600 anwesenden Austrianer auf das Spiel ein, das in die Geschichtsbücher einging.

Auch bei der verspäteten Ankunft des Bullen Busses durch die violette Fangemeinde kam es zu keinen Vorfällen. Während des hochemotionalen Duells bekam man den Eindruck, dass es der Stadtklub ganz Österreich zeigen wollte, wie sie es verstehen, einen Klub anzufeuern. Der erste Party Crasher war Bullen Kapitän Amar Dedic (8.), der eine Flanke unhaltbar für Torhüter Manuel Kalman zur 1:0 Führung verwertete. Die Austria, die sich nach der Übernahme von Red Bull im Frühjahr 2005 ihrer Identität beraubt sah und sich im Unterhaus neu gründete, versuchte mit Einsatz dagegenzuhalten.

Auch wenn Red Bull Salzburg mit über 70 Prozent Ballbesitz das Spiel klar dominierte, machten die Austrianer ihre Sache sehr gut. Natürlich war der Klassenunterschied zwischen dem Champions League Dauergast und dem Drittligisten nicht zu übersehen. Doch die Mannschaft von Gerhard Struber konnte in der ersten Halbzeit nicht nachlegen. "Es war ein professioneller Auftritt, wie man sich das vorstellt", sagte Struber im ORF Interview. Torschütze Dedic meinte: "Wir waren sehr souverän, haben einfach verdient gewonnen." Die Stimmung im Stadion sei "schön" gewesen. "Es ist ja auch ein Derby."

Austria Trainer Christian Schaider hatte die Amateurkicker bestens eingestellt. Vor allem Aaron Boold Volkert und Yannic Fötschl zeichneten sich beim Westligisten durch mutige Aktionen aus. Einmal bot sich dem Außenseiter eine Chance. Fötschl tauchte in der 58. Minute vor Schlager auf, der Nationalteam Keeper war aber schneller am Ball.

Bei den Bullen vermisste man, wie schon bei der Liga Blamage gegen Blau-Weiß Linz, die Kaltschnäuzigkeit. Auf den beiden Fankurven wurde bengalisches Feuer gezündet. Die Austria zündete eine große Pyro Show, die zu einem späteren Beginn der zweiten Halbzeit geführt hat. Der ÖFB erklärte gegenüber S24, dass bei einem Vergehen gegen des Pyrotechnikgesetzes bis zu 30.000 Euro fällig werden könnten. Beide Fan Lager schreckte die Ankündigung nicht ab.

Da Joker Amankwah Forson (64., 74.) im Doppelpack und Strahinja Pavlovic (83.) trafen, endete das Derby mit 4:0 für den Bundesliga Tabellenführer. Alles in einem war das Premieren Match ein Abend für die Ewigkeit und beide Fan Lager haben während des Spiels bewiesen, dass man in Salzburg trotz großer Rivalität ein Fußballfest feiern konnte.