Top Fußballerinnen haben künftig in Salzburg eine Heimat

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Top Fußballerinnen haben künftig in Salzburg eine Heimat

SV Wals-Grünau
Veröffentlicht von salzburg24.at in Fußball in Salzburg · Dienstag 20 Dez 2022
Talentierte Fußballerinnen aus Salzburg suchten in der Vergangenheit oft das Weite. Mit dem Einstieg von Red Bull und einer Kooperation mit dem SSM Nachwuchsleistungssportmodell Salzburg sollen künftig die besten Kickerinnen vor der Haustüre ausgebildet werden. "Zuhause ist es doch am schönsten", lautet ein bekanntes Sprichwort.

Salzburg als Sprungbrett für junge Fußballerinnen
Das soll künftig auch für die besten Fußballerinnen des Bundeslandes Salzburg gelten. Da es im Westen des Landes keine Akademie für die Damen gibt, zog es zuletzt viele junge Kickerinnen aus Salzburg zum Stützpunkt nach St. Pölten. Denn für sie gab es vor der eigenen Haustüre kaum Perspektiven.

Mit dem Sinneswandel von Red Bull Salzburg im Mädchenfußball gemeinsam mit dem FC Bergheim eine Rolle spielen zu wollen, ändert sich in der Ausbildung nun einiges. Genau das ist die Initialzündung, auf die sich dieser Sport und die Athletinnen für die Zukunft so sehr gehofft haben. Dass der österreichische Männer Serienmeister ab Sommer 2023 nachhaltig den Frauenfußball entwickeln und fördern will, öffnet viele neue Möglichkeiten.

Wegen Red Bull und SSM folgt Absage in Frauen Akademie
Wenn sich dasAushängeschild des österreichischen Fußballs im Frauen Segment engagiert, wertet dies nicht nur das Image dieses Sports gewaltig auf, es nährt auch Hoffnung. "Ich muss jetzt nicht zwingend nach St. Pölten ziehen und haben mich gegen die Akademie entschieden", erklärt Alessia Pamminger, die Tochter von Red Bull Salzburg Akademieleiter Manfred Pamminger. Viele Jugendliche im Alter von 14 Jahren verließen in den letzten Jahren die Heimat und wechselten in die Frauen Fußballakademie nach Niederösterreich. Das könnte sich jedoch bald stark ändern.

SSM weiter auf Erfolgsspur
Denn die Zukunft steht auch weiteren Salzburgerinnen die Tür für eine erfolgreiche Zukunft im Damenfußball weit offen. Um jedoch im Leistungssport erfolgreich zu sein, muss das Zusammenspiel zwischen Sport und Schule funktionieren. Das Vorzeigemodell SSM ist weiterhin auf der Erfolgsspur und feierte in diesem Jahr gleich drei Junioren Weltmeister. "Ideal wäre, wenn und durch den einstieg von Red Bull Salzburg künftig nicht mehr so viele Mädchen in Richtung Osten verlassen würden. Wir wollen mit den besten Jugendlichen zusammenarbeiten und sie begleiten", erklärte SSM Geschäftsführer Thomas Wörz am Montag bei einem Pressetermin.

Tipps von Fußball Eltern nicht gerne gehört
So bleiben dem Salzburger Nachwuchsleistungssport Modell Talente wie Pamminger erhalten. Inklusive vier Klub Einheiten bei den Burschen des SV Seekirchen in der U-16 kommt die Tochter von Fabiana Pamminger (42/geborene Pulimeno) , einer ehemaligen Schweizer Nationalspielerin, auf sieben bis acht Trainings in der Woche. Tipps von Mama und Papa lehnt sie strikt ab. "Da wird sie eher böse", sagt Mama Fabiana, die beim FC Bergheim gespielt hat und ihrer Tochter eine rosige Zukunft voraussagt.

Drei Junioren Weltmeister aus Salzburg
"Die Möglichkeiten, die sich der Jugend heutzutage bieten, sind mit damals nicht zu vergleichen. Wenn sie weiterhin Spaß am Fußball hat und in der Schule Gas gibt, kann sie es packen".

So zum Beispiel Sebastian Sivon (Segeln), Luka Mladenovic (Schwimmen) und Florian Nüßle (Billard), die allesamt Junioren Weltmeister in ihrer Sportart wurden und beim SSM das duale Ausbildungssystem absolvierten. Insgesamt 15 internationale Medaillen konnten die rund 420 SSM Talente aus 32 verschiedenen Sportarten heuer einheimsen. Im heimischen Frauenfußball zählt nach Laura Feiersinger (SSM Absolventin) und Sarah Zadrazil (Profi bei Bayern München) Alessia Pamminger als nächster aufgehender Stern.

SSM wil "Persönlichkeiten entwickeln"
Die 14 Jährige durfte bereits beim deutschen Serienmeister FC Bayern München vorspielen, fühlt sich derzeit allerdings daheim am wohlsten. "Gegen die älteren Jungs ist es manchmal echt schwer, aber ich spiele sehr gerne in Seekirchen. Hier werde ich gut gefordert." Auch wenn ein Wechsel der Mbappe und Sarah Zadrazil Sympatisantin ins Ausland erst ab 16 Jahren möglich ist, sieht sie ihre Zukunft in Salzburg. Trainiert wird sie bei den Wallerseeren von Ex Profi Markus Scharrer.

Wie schafft es das SSM aus Talenten Profi Sportler:innen zu formen? "Die umfassenden und fachlich kompetenten Betreuungsmaßnahmen, der wertschätzende Umgang miteinander und das vielseitig angelegte duale Ausbildungssystem bilden das Fundament des Erfolgsrezepts. Bei uns steht der Mensch stets im Mittelpunkt", betonte Wörz, für den die Entwicklung einer Persönlichkeit an oberster Stelle steht.

Etliche Bundesnachwuchsstützpunkte in Salzburg
Bereits in den letzten Jahren haben Fachverbände für Sportarten wie Segeln, Karate, oder Judo Bundesnachwuchsstützpunkte in Salzburg aufgebaut und arbeiten eng mit dem SSM zusammen. Auch der Österreichische Ringerverband hat mit seinem Stützpunktzentrum in Wals gute Strukturen für die sportliche Ausbildung der Ringer in Kooperation mit dem SSM Talentezentrum geschaffen. Sportler wie zum Beispiel SSM Ringer Kristian Cikel (5. Platz U-15 EM, 7. Platz U-17 EM und Staatsmeister 2022) und Co können alle Strukturen des SSM sowie die des Bundesstützpunktes nutzen und haben stets erfahrene Trainer:innen, die ihnen mit einer flexiblen Trainingssteuerung und der Anpassung an individuelle Bedürfnisse, zur Seite stehen. "So können wir uns, auch wenn unsere Oberstufe ein Jahr länger als gewohnt dauert, komplett auf den Sport fokussieren und genießen zudem eine gute schulische Ausbildung", sagte Cikel zu SALZBURG24.

​Internat in Rif zählt zu großen Visionen
Mit dem Erreichten gibt sich der SSM Boss allerdings nicht zufrieden. "Wir wollen immer mehr und haben freilich noch Visionen. Ein Internat in Rif, wo die Sportler:innen wohnen und trainieren können, wäre ein Traum", denkt Wörz weiterhin groß. Möglich scheint vieles, vor allem wenn man auf die Bilanz blickt, die der Salzburger Nachwuchs vor der eigenen Haustüre bereits in der Lage war, abzustauben.


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