Neue Diskussionen um Zukunft der Regionalligen
Veröffentlicht von salzburg24.at in Regionalliga Salzburg · Mittwoch 21 Feb 2024
Kaum ist ein halbes Jahr vergangen, gibt es neue Diskussionen um die Zukunft der dritten österreichischen Fußballliga. In den drei Regionalligen ist die Absage aufstiegswilliger Vereine zum Normalfall geworden. Salzburgs Verbandspräsident Herbert Hübel bringt wieder eine gemeinsame Liga mit Oberösterreich ins Spiel.
Vor allem die dritte Fußballliga im Westen Österreichs hatten in der jüngsten Vergangenheit einige Reformen hinter sich. Nachdem Tirol und Vorarlberg keine Lust auf eine überregionale Meisterschaft hatten, kochten die drei Bundesländer bekanntlich ihr eigenes Süppchen.
Regionalliga Aufsteiger sind Mangelware
Im Sommer feierte die altbekannte Westliga ihr Comeback. Je fünf Vereine aus Salzburg und Tirol sowie sechs aus Vorarlberg spielen in einer 16er Liga. Teams aus Oberösterreich und Kärnten bilden die Regionalliga Mitte, auch dort sollen einige Klubs mit dem Format nicht glücklich sein. Mannschaften aus Wien, Niederösterreich und das Burgenland kicken in der Regionalliga Ost.
Da sich jedes Jahr nur eine Handvoll Vereine aus den Regionalligen um den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse bewerben, kommt das Thema immer wieder auf. Für viele Vereine ist der organisatorische und finanzielle Aufwand zu hoch oder der Nutzen zu gering.
Austria Salzburg träumt von 2. Liga
Bis 15. März müssen die Interessenten die Lizenzunterlagen für die 2. Liga bei der Bundesliga einreichen. Austria Salzburg träumt von der Rückkehr in den Profifußball. Die Violetten müssen noch große infrastrukturelle und finanzielle Hürden nehmen.
Damit der Sprung nach oben künftig nicht mehr so groß ausfällt und die Attraktivität der Regionalliga gewährleistet ist, tauchte in den vergangenen Jahren immer wieder der Vorschlag auf, dass Salzburg und Oberösterreich eine gemeinsame Regionalliga bilden sollten.
Bundesliga und ÖFB wollen Regionalligen neu denken
"Viele Salzburger Vereine sind nicht abgeneigt, gemeinsam mit oberösterreichischen Mannschaften in der Regionalliga zu spielen. Man muss jetzt abwarten, wie sich die Situation entwickelt", erklärte Herbert Hübel am Mittwoch gegenüber S24.
Trotz des klaren Nein der Vereine im Vorjahr ist der Plan für den Präsidenten des Salzburger Fußballverbandes (SFV) noch nicht vom Tisch. Ob Hübel bei der nächsten Generalversammlung des SFV im Herbst weiter als Präsident kandidieren wird, sei laut eigenen Angaben noch offen. "Warum nicht, es spricht nicht viel dagegen. Im April ist die nächste Sitzung, dann sehen wir weiter."
Auch Bundesliga Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer betonte im Rahmen des Fußball Kongresses am Mittwoch in Wien, dass die Zukunft der Regionalligen auf den Prüfstand müsse: "Aus unserer Sicht ist das Format, eine Bundesliga mit zwölf Teams und eine 2. Liga mit 16 Teams, das bestmögliche. Man sollte sich aber die dritte und vierte Liga genauer anschauen, auch wenn die Topografie in Österreich schwierig ist", betonte Ebenbauer gegenüber dem Online Portal "90 Minuten". ÖFB Sportdirektor Peter Schöttel, der ebenfalls beim Kongress anwesend war, erklärte: "Das Thema wurde im Präsidium diskutiert, die internen Gespräche laufen weiter. Die Situation ist aber nach wie vor schwierig."
Dem ÖFB scheint die Problematik bekannt zu sein, ein Zukunftsszenario ist aber weit und breit nicht in Sicht. Solange kein österreichweiter Detailplan für das Ligasystem bis zur vierten Spielklasse vorliegt, werden die Diskussionen wohl nicht abreißen.
Am 16. März rollt in der Regionalliga West der Ball wieder.