"Angebote aus halb Europa": Ausländische Spielerberater mischen im Salzburger Unterhaus mit

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"Angebote aus halb Europa": Ausländische Spielerberater mischen im Salzburger Unterhaus mit

SV Wals-Grünau
Veröffentlicht von Salzburger Nachrichten in Regionalliga West · Mittwoch 07 Feb 2024
Am Dienstag um 24:00 Uhr endet die Transferzeit im österreichischen Fußball. Einige Salzburger Amateurvereine setzen auf vermittelte Legionäre. Es gibt auch Antithesen am Transfermarkt.

Dass der Pool an heimischen Spielern, um die die Salzburger Unterhaus Clubs buhlen, immer kleiner wird, ist bereits seit einigen Jahren zu beobachten. Auch ausländischen Spielerberatern dürfte dies nicht entgangen sein. Denn sie kommen immer öfter auf Salzburger Vereine zu und bieten Legionäre als Verstärkungen an.

"Eine bedenkliche Entwicklung. Aus halb Europa habe ich in diesem Winter Spieler angeboten bekommen. Ich verstehe nicht, warum der Amateurbereich so interessant ist. Wir haben uns im vergangenen Winter ein Mal auf so ein Abenteuer eingelassen und unsere Lehren gezogen. Wir machen so etwas sicher nicht mehr", erklärt St. Johanns Trainer Ernst Lottermoser, der nach dem ehemaligen Red Bull Nachwuchskicker Aboubacar Cisse auch einen Rückkehrer im Kader begrüßen kann. Johann Höllwart, der im Herbst aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stand, greift wieder beim Pongauer Westligisten an. "Ich freue mich sehr. Hansi hilft uns auf jeden Fall weiter."

Neben Austria Salzburg (Florent Berisha) und Saalfelden (Gabriel Messias) setzt auch Westliga Konkurrent Bischofshofen weiterhin auf Legionäre: Die Pongauer verstärkten ihren Kader mit einem Kroaten und einem Griechen. Zahlreiche Angebote erhielt auch Wals-Grünau. "Per WhatsApp und E-Mail wurden uns rund 15 Spieler angeboten. Wir verzichten auf solche Abenteuer und setzen lieber auf eigene Talente", sagt der Sportliche Leiter Helmut Rottensteiner.

Auch in der Salzburger Liga sind Spielervermittler längst aktiv. Bramberg etwa verzweifelte in diesem Winter beim Versuch, Abgänge mit Spielern aus der Region zu kompensieren. Am vorletzten Tag dieser Transferperiode war noch unsicher, ob die Oberpinzgauer nach zwei slowakischen Ex Profis noch einen Legionär verpflichten. Ins Geschäft mit dem Berater aus der Slowakei kam der Verein in einer Notsituation im Sommer, als sich zwei Tage vor Transferschluss Stammgoalie Senad Hamzic verletzte.

Die Antithese ist Bürmoos. Als einziger Verein der Salzburger Topligen verzeichnet der Tabellenfünfte weder Zu- noch Abgänge. "Wir sehen auch keine Veranlassung. Das ist zwar langweilig, fällt aber positiv auf", sagt Obmann Robert Eckschlager, der mit einer Ausnahme bereits alle Verträge über den Sommer hinaus verlängert hat.

Einen Transfercoup landete Obertrum: Der Sechste der 1. Klasse Nord holt Spielmacher Radivoje Janjic, der beim Oberösterreich Ligisten Mondsee Stammspieler war und als Jungpapa nun wieder in Salzburg kicken will.


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