Beim Red-Bull-Start fehlen in Salzburg die Fußballerinnen

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Beim Red-Bull-Start fehlen in Salzburg die Fußballerinnen

SV Wals-Grünau
Veröffentlicht von salzburg24.at in Fußball in Salzburg · Samstag 21 Jan 2023
Red Bull Salzburg eröffnet das Kapitel Frauenfußball mit einem ersten Sichtungstag. Die Bullen stehen beim Startschuss vor großen Herausforderungen: In Salzburg fehlen schlichtweg die Kickerinnen, wie Bernd Winkler, Leiter des Projekts, im exklusiven Salzburg24 Interview erklärt.

Das Bekenntnis hat lange gedauert, nun ist es Realität: Red Bull Salzburg steigt in den Frauenfußball ein. Die Bullen kooperieren ab kommenden Sommer mit dem FC Bergheim, die in der Frauen Bundesliga spielen.

Red Bull Salzburg legt Fokus im Frauenfußball auf Nachwuchs
Der Schwerpunkt liegt, wie auch bei den Herren, klar auf dem Nachwuchs. Ab der Saison 2023/24 läuft eine U-16Mannschaft mit Bullen Trikots auf, die Heimspiele und Trainings finden in Bergheim statt. Bevor es richtig losgehen kann, suchen die Bullen die talentiertesten Mädchen aus der Region.

Salzburg24: Am Donnerstag ging euer Einstieg in den Frauenfußball mit dem ersten Sichtungstag über die Bühne. Wie ist dieser verlaufen und was stand dabei am Programm?
Bernd Winkler: Beim Sichtungstermin fanden verschiedene Schnelligkeitstests sowie viele kleine Spielformen im Rahmen eines Turniers statt. Es nahmen 38 Mädchen inklusive fünf Torfrauen daran teil. Es war auch für uns ein spannender Tag, weil wir nicht ganz genau einschätzen konnten, was uns erwartet. Jetzt aber kann ich sagen, dass wir schon viele positive Eindrücke sammeln konnten. Es waren auch einige Scouts von uns dabei, um die Spielerinnen bestmöglich beurteilen zu können.

Salzburg24: Lag der Fokus wie auch bei den Burschen auf der Schnelligkeit?
Bernd Winkler: Unsere Idee von Fußball bleibt dieselbe. Wir wollen auch mit den Mädchen einen attraktiven und offensiven Spielstil auf den Platz bringen. Dazu gehören schnelle Umschaltmomente und eben viele Sprints.

Salzburg24: Wie viele schaffen es im Sommer in das neu gegründete Team?
Bernd Winkler: In der U-16 werden ab Sommer 18 bis 20 Mädchen in dem neuen Team spielen. Fast alle kommen aus unserer Region. Uns ist sehr wichtig, dass die Spielerinnen in Salzburg und dem angrenzenden Bayern sowie Oberösterreich daheim sind.

Salzburg24: Wie verlief die Suche, gab es ein paar Hürden zu überwinden?
Bernd Winkler: Es gibt leider sehr wenige fußballbegeisterte Mädels in der Umgebung von Salzburg. Mit rund 100 Spielerinnen unter 14 Jahren ist die Auswahl sehr begrenzt. In der Region zwischen den Flüssen Salzach und Inn ist das Repertoire leider auch nicht groß. Uns ist bewusst, dass wir einen Großteil erst richtig ausbilden müssen.

Salzburg24: Wie schaut deine Rolle im Detail aus? Vor welchen Herausforderungen stehst du derzeit?
Bernd Winkler: Als Leiter des Frauenfußballs bin ich für das ganze Projekt hauptverantwortlich. Gemeinsam mit Christoph Freund, Stephan Reiter, Manfred Pamminger und Bernhard Seonbuchner sprechen wir die wichtigsten Entscheidungen im Gremium ab. Unsere derzeit größte Herausforderung ist es, so viele Mädchen wie möglich zum Fußball zu bringen. Denn erst dann wird der Pool größer, aus dem wir schöpfen können.

Salzburg24: Welche Themen stehen derzeit auf der Tagesordnung?
Bernd Winkler: Im Moment ist meine Arbeit sehr vielfältig. Ich fokussiere mich derzeit auf die Sichtungstermine. Im März ist der nächste geplant. Dazu müssen wir uns um die Schullaufbahn der Mädchen kümmern und strukturelle Dinge erledigen.

Salzburg24:  Wird der Name der neuen Mannschaft ein Mix aus Salzburg und Bergheim sein?
Bernd Winkler: Der Name des Teams ist final noch nicht geklärt. Die Dressen bzw. das gesamte Equipment werden wir stellen, das steht schon fest. Aber trainiert und gespielt wird in Bergheim, da die Akademie aus allen Nähten platzt.

Salzburg24:  Installiert Red Bull Salzburg dabei auch erstmals eine Frau als Trainerin?
Bernd Winkler: Da sind wir noch am Feilen, das Team steht noch nicht fest. Es wäre wünschenswert, wenn wir eine Trainerin bekommen könnten. Eines ist aber klar: Wir wollen auch in diesem Projekt professionell arbeiten. Da steht Qualität ganz oben und wir haben hohe Anforderungen.

Salzburg24: Was kann man sich von Red Bull Salzburg im Frauenfußball erwarten?
Bernd Winkler: Für uns steht vorerst ein guter Beginn an oberster Stelle. Wenn wir gut reinstarten und mit dem FC Bergheim vom gemeinsamen Know how profitieren können, dann wird das sicher eine tolle Geschichte. Denn wenn wir etwas machen, dann machen wir es gescheit.

Vielen Dank für das Gespräch.


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