"In Wals-Grünau ziehen alle an einem Strang"
Veröffentlicht von Salzburger Nachrichten in Regionalliga West · Freitag 16 Feb 2024
Seit einigen Wochen trainiert Christoph Knaus den Westligisten Wals-Grünau und blickt optimistisch Richtung Frühjahrssaison.
Nicht Andreas Fötschl oder Mohamed Sahli traten die Nachfolge Josef Bauers, der sein Amt in Wals-Grünau Ende des Jahres überraschend zurückgelegt hatte, an, sondern Christoph Knaus (39). Der gebürtige Niederösterreicher war zuvor im Nachwuchs der Walser tätig und soll nun die Westliga Truppe zum Klassenerhalt führen. Im SN Interview spricht er über seine ersten Wochen als Chefcoach, das Umfeld in Wals-Grünau und seine Saisonziele.
SN: Welchen Eindruck hat ihre neue Mannschaft in der Vorbereitung bisher hinterlassen?
Christoph Knaus: Einen sehr positiven. Das Team zieht voll mit und arbeitet in den Trainings sehr gut. Wir haben eine gute Mischung im Kader. Die Routiniers gehen voran und sind für die jungen Spieler wichtige Stützen.
SN: Sie wurden im Winter von der U-16 in die Kampfmannschaft befördert. Wie überraschend kam das Angebot des Clubs?
Christoph Knaus: Ich war sehr überrascht, dass ich gefragt wurde, ob ich mir diese Position vorstellen könnte. Ich freue mich, dass mir der Verein die Chance gibt und gehe demütig, ehrgeizig und akribisch an die Aufgabe heran. Ich bin dankbar, dass ich mit Wals-Grünau einen sehr gut geführten Verein in Salzburg trainieren darf.
SN: Ihre beiden Vorgänger Bernhard Kletzl und Josef Bauer waren zwölf bzw. sechs Monate im Amt. Warum sitzen sie länger auf der Wals-Grünauer Trainerbank?
Christoph Knaus: Ich merke, dass mir der Verein vertraut, und mein Trainerteam und ich werden unser Bestes geben, damit wir Erfolg haben. Wenn uns da gelingt, dann bin ich überzeugt, dass wir länger im Amt sein werden.
SN: Das Wals-Grünauer Umfeld soll es ihren Vorgängern nicht immer leicht gemacht haben. Wie wollen sie die Themen abseits des Platzes in den Griff bekommen?
Christoph Knaus: Davon habe ich noch nichts mitbekommen. Ich gehe unvoreingenommen an die Aufgabe heran und konzentriere mich nur auf die Arbeit am Platz. Wenn wir Erfolg haben, dann wird es im und um den Verein eine positive Stimmung geben. Die Mannschaft, der Vorstand und das Trainerteam ziehen alle an einem Strang, das ist für mich wichtig.
SN: Sie waren vier Jahre im Red Bull Nachwuchs tätig. Kann man sich in Zukunft auf einen Wals-Grünauer Pressingfußball freuen?
Christoph Knaus: Natürlich ist meine Spielphilosophie von Red Bull beeinflusst. Mir ist aber auch klar, dass wir nicht einen bedingungslosen Pressingfußball spielen können. Wir wollen proaktiv agieren und nach vorne spielen. Die Balance zwischen Defensive und Offensive muss aber passen.
SN: Was erwarten sie von ihrer Mannschaft im Frühjahr?
Christoph Knaus: Unser Ziel ist, dass wir für jeden Gegner unangenehm sind und unsere Spielidee durchsetzen. Eine Platzierung habe ich nicht im Kopf. Wenn wir unser Spiel auf den Platz bringen, dann werden wir erfolgreich sein.
SN: Sie haben als Aktiver zehn Jahre im Nachwuchs von Admira Wacker gespielt. Warum ist ihnen eine Profikarriere verwehrt geblieben?
Christoph Knaus: Ich war damals leider im Kopf nicht bereit. Nach dem Sprung zu den Amateuren habe ich nicht regelmäßig gespielt und bin deswegen zu meinem Heimatverein in die Landesliga zurückgegangen. Es war aber eine super Zeit bei der Admira.